Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung
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„Heidenau darf sich nicht wiederholen“

KKV plädiert für Willkommenskultur – Fremdenfeindlichkeit darf keinen Nährboden finden

„Was muss in den Köpfen von Menschen vorgehen, die in Heidenau mit gewalttätigen Ausschreitungen gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in einem früheren Baumarkt randalierten und dabei auch 33 Polizeibeamte verletzten? Offenbar sind sie in ihrer Fremdenfeindlichkeit so verbohrt, dass sie sogar vor Gewaltakten nicht zurückschrecken.“ Mit diesen Worten verurteilte Bernd-M. Wehner, Bundesvorsitzender des KKV, Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, die Gewalttaten, die offenbar von rechtsradikalen Kräften ausgeübt worden sind. „Wer tagtäglich die Schreckensnachrichten über die Verfolgung und Ermordung von Christen, Jesiden, Muslimen und anderen religiösen Gruppierungen hört oder sieht, muss ein Herz aus Stein haben, wenn er es ablehnt, dass Deutschland solchen Leuten Asyl gewährt“, unterstreicht Wehner. Schon aus Gründen der Humanität müsse Deutschland Asylsuchenden Hilfe leisten. Dies gelte erst recht, wenn man den Menschen als Ebenbild Gottes sehe, der mit einer unverfügbaren Menschenwürde ausgestattet sei.
Der KKV appelliert daher an alle Bundesbürger, durch ihr Verhalten dazu beizutragen, dass Fremdenfeindlichkeit in Deutschland keinen Nährboden findet. Dazu gehöre auch, dass man gegenüber Flüchtlingen eine Willkommenskultur entwickle. Im Übrigen könne man Vorurteile am besten abbauen, wenn man mit Flüchtlingen ins direkte Gespräch komme. Man merkt dann schnell, „es sind Menschen wie du und ich“. Nur mit dem Unterschied, dass sie ihre gesamte Habe und ihre Heimat und vielfach sogar ihre Familienangehörigen verloren haben. Und hier gilt das Wort Jesu: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40).

Der katholische Sozialverband warnt aber auch davor, die Ausschreitungen in Heidenau zum Anlass zu nehmen, eine allgemeine Fremdenfeindlichkeit in Deutschland zu unterstellen. „Das kann man auch herbeireden. Heidenau ist eben nicht überall, sondern nur da, wo wir es zulassen“, so der KKV-Bundesvorsitzende.