DJV-Vorsitzender Frank Überall kritisiert Kardinal Wölki im KKV-Küchentalk
E S S E N. „Es ist nicht die Schuld der Medien, dass die katholische Kirche in Köln und insbesondere Kardinal Wölki in der öffentlichen Kritik stehen. Wenn man die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten mit fragwürdigen Mitteln versucht zu erschweren oder zu verhindern, dann muss man sich nicht wundern, wenn diese ihrem Auftrag mit noch mehr Motivation nachgehen. Wer immer provoziert, der muss sich nicht wundern, wenn er meist im Feuer steht“, resümiert der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Prof. Dr. Frank Überall, während des zweiten Online-Küchentalks „Himmel & Erde“ des Bundesverbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. (KKV) am Mittwochabend in Hamm.
Bereits in den vergangenen Wochen äußerte sich der Verbandsvorsitzende, Journalist und Wissenschaftler mehrfach zu den Vorgängen im Erzbistum Köln. So unterstellte Überall dem Erzbistum und damit Kardinal Wölki ein mangelhaftes Aufklärungsinteresse. Im KKV-Küchentalk brachte er es auf den Punkt: „Mir scheint es fast so, als wenn sich Teile der Kölner Amtskirche mit mehr Motivation damit beschäftigen, die freie und unabhängige Berichterstattung über die Vorkommnisse im Erzbistum zu erschweren oder gar zu verhindern, als die internen Probleme aufklären zu wollen.“
Mit durchaus fragwürdigen Mitteln werde Journalistinnen und Journalisten die Arbeit konsequent erschwert. „Wenn auf nahezu jede Medienanfrage oder -berichterstattung eine Rückmeldung des Erzbistums über eine beauftragte Anwaltskanzlei erfolgt, dann zeugt das meiner Meinung nach von einem sehr eigenartigen demokratischen Medienverständnis“, so der DJV-Gewerkschaftschef, der die Interessen von bundesweit über 37.000 Journalistinnen und Journalisten vertritt. „Ich verfolge als freier Journalist seit vielen Jahren die Arbeit der katholischen Kirche in Köln und bin erstaunt, wie man in kurzer Zeit so viel Porzellan zerbrechen kann“, resümiert Überall, der in der Rheinmetropole wohnt und arbeitet.
„Katholiken sind es leid, sich immer für die Amtskirche rechtfertigen zu müssen.“
„Ich fordere von der Amtskirche – insbesondere im Erzbistum Köln – wieder zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den Medienvertretern zurückzukehren“, stellt der Bundesvorsitzende des KKV, Josef Ridders, am Rande des „Küchentalks“ fest. „Die Katholiken sind es leid, sich immer wieder für die Amtskirche rechtfertigen zu müssen. Wer die Fehler gemacht hat, der muss auch ohne Wenn und Aber dafür geradestehen und Konsequenzen ziehen. Es wird Zeit vor der eigenen Haustür zu kehren und nicht die Medien für die Probleme der katholischen Kirche verantwortlich zu machen“, so Ridders. „Wenn wir als Kirche offen und ehrlich zu unseren Fehlern und Problemen stehen, dann können wir auch wieder an Glaubwürdigkeit bei den Menschen gewinnen. Das funktioniert aber in keinem Fall, wenn wir unnötige Energie in die Verhinderung freier Berichterstattung durch die Medien investieren.“
„Wie wirkt es, wenn wir Älteren wieder Urlaub machen und Kinder nicht in die Schule dürfen?“
KKV fordert katholische Kirche auf, sich aktiv als Mittler zwischen den Generationen einzubringen - „ Solidarität aus christlicher Nächstenliebe ist keine Einbahnstraße!“
E S S E N. „Nun ist es auch an uns Älteren, den jungen Menschen zu zeigen, dass wir ihre Solidarität in dieser Pandemie nicht ausgenutzt haben!“ Josef Ridders, Vorsitzender des Bundesverbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. (KKV), mahnt seine Generation - aber auch die Politik - zu einem maß-, rücksichts- und verantwortungsvollen Umgang mit den Öffnungen nach dem augenblicklichen Lockdown. „Ich bin selbst über 70, habe bereits meine erste Corona-Schutzimpfung bekommen und sehne mich auch nach Urlaub und Normalität. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, wieder eine Kreuzfahrt zu machen, während Kinder noch nicht in die Schule dürfen. Und mir wird das Pils im Biergarten nicht wirklich schmecken, wenn Studenten noch nicht wieder in die Uni gehen können“, stellt Josef Ridders in einer am Mittwoch in Essen veröffentlichten Presseinformation fest.
Wenn man die letzten Monate mit etwas Abstand und objektiv betrachte, müsse man zweifelsohne feststellen, dass die Politik und Gesellschaft gerade von der jüngeren Generation immer wieder Solidarität und Opfer eingefordert haben, um ihre Eltern und Großeltern vor dem Virus zu schützen. „Und obwohl sich die große Mehrheit der jungen Menschen an alle Regelungen und Einschränkungen gehalten hat, wurde durch Medien und Politik vielfach eine ganze Generation als leichtfertige Partymacher dargestellt, die es noch strenger zu reglementieren gilt“, resümiert der KKV-Vorsitzende.
Dabei seien es gerade Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gewesen, die durch engagierte Hilfsaktionen zum Beispiel für Senioren eingekauft haben oder ihnen phantasievoll schwere und einsame Stunden etwas einfacher gemacht haben. „Ich bin dankbar und hoffe, dass meine Generation das nicht vergisst“, stellt er fest. „Nicht nur wir älteren Menschen haben unter der Krise gelitten. Die Pandemie hat den Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen ein wichtiges Jahr ihre Entwicklung genommen. Für junge Menschen ist ein Jahr viel Zeit und wir werden ihnen viele Erfahrungen und Erlebnisse nicht rückwirkend erneut ermöglichen können. Für diese Solidarität empfinde ich wirkliche Dankbarkeit.“
„Solidarität aus christlicher Nächstenliebe ist keine Einbahnstraße!“
„Wenn ich nun sehe, dass junge Familien noch immer Betreuungsprobleme haben, weil die Kitas noch nicht wieder normal geöffnet sind. Wenn ich registriere, dass Schülerinnen und Schüler noch nicht wieder in ihre Klassen dürfen. Wenn Sportvereine ihre Jugendmannschaften noch nicht wieder trainieren dürfen und wir von einer funktionierenden und attraktiven Freizeitkultur für junge Menschen noch meilenweit entfernt sind, dann kann es doch nicht allen Ernstes das vorrangige Ziel der älteren Generation sein, wieder unbeschwert Urlaub zu machen, gemütlich bummeln zu gehen oder sich endlich wieder mit dem ,geimpften‘ Stammtisch im Biergarten zu treffen“, stellt Ridders fest.
In der ersten Ausgabe des KKV-Küchentalks "Himmel & Erde" diskutieren der KKV-Bundesvorsitzende Josef Ridders und Mathias Wieland (Chefredaktion Neue Mitte/ConversioPR) mit den beiden "Taufbolden" Kaplan Christoph Hendrix und Kaplan Ralf Meyer. Der Talk ist jetzt online bei YouTube
Gerne veröffentlichen wir an dieser Stelle die aktuelle Ausgabe 2/2021 der KKV-Information des KKV HANSA Münster. Sie finden darin sowohl besinnliche als auch humorvolle Texte, die in diesen Zeiten Mut machen können und sollen.
Aus dem Inhalt:
• Worte der Redaktion
• Geistliches Wort von Pfarrer Wolfgang Beck
• Geschichten und Gedichte
• „KKV-Küchentalk“ – Neues Online-Format des Bundesverbandes
Neues Format des KKV-Bundesverbandes geht am 20. April auf Sendung
Essen, Trinken und der mitmenschliche Austausch in vielen Variationen sind wichtige Facetten einer christlichen Gemeinschaft. Eine neue Kombination dieser drei Elemente präsentiert jetzt der KKV-Bundesverband: In dem Onlineformat „Himmel und Erde – Der KKV-Küchentalk“ sollen zunächst in drei geplanten Sendungen von je 90 Minuten interessante Gäste aus Kirche, Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft während einer gemütlichen Kochrunde Rede und Antwort stehen.
Zur ersten Sendung am 20. April 2021 sind die Kapläne Christoph Hendrix und Ralf Meyer aus dem Bistum Münster zu Gast. Mit ihrem Podcast „Taufbolde“ beschreiten sie neue Wege. In ihren Sendungen suchen sie Gott in allen Dingen: Das kann sowohl in der Kirche als auch auf dem Musikfestival „Hurricane“ oder in den Filmen der „Harry Potter“- oder „Star Wars“-Reihe sein.
Die Idee, Talkshow und Küchensendung zusammenzuführen, ist in Deutschland ein alter Hut. Aber das Konzept in einen christlichen Kontext zu bringen, das gab es noch nie. „In der Küche entwickelt sich stets eine ganz eigene Gesprächsdynamik. Wir werden deswegen mit dem Küchentalk neue Wege gehen und auch christliche Themen, anders als bisher üblich, beleuchten“, erläutert Mathias Wieland von der Chefredaktion der NEUEN MITTE das Konzept. Er wird als Moderator und „Chef de Cuisine“ durch die Sendung führen.
Die erste Sendung des KKV-Küchentalks wird am Dienstag, dem 20. April, um 18 Uhr live im Netz ausgestrahlt werden. Unter der Domain www.neue-mitte.tv finden Sie weitere Informationen. Dort können die Zuschauer aber nicht nur die Sendung verfolgen, sondern sind eingeladen, das Gespräch mitzugestalten.
Ein Aspekt, den auch der KKV-Bundesvorsitzende Josef Ridders unterstreicht. „Ich freue mich, dass wir mit dem Küchentalk ein Format gefunden haben, dass es allen Mitgliedern, Freund:innen und Interessierten ermöglicht, miteinander zu kommunizieren und – im wahrsten Sinne des Wortes – wieder über den eigenen Tellerrand hinauszublicken.“
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