Der KKV Greven lädt alljährlich im „Niewëlmaond“, also im November des Jahres, ein zu einem plattdeutschen Abend. Es ist nicht einfach, dafür einen plattdeutsch sprechenden Gast zu gewinnen. In diesem Jahr traf sich der KKV in der Gaststätte Wauligmann. Die stellvertretende Vorsitzende Klara Sandmann begrüßte neben den Mitgliedern auch Gäste, die alle gern einmal wieder plattdeutsch hören oder auch sprechen wollten. Fast vierzig Interessierte waren der Einladung gefolgt.
Ein besonderer Gruß galt Theo Große-Wöstmann aus Gimbte, nach eigenen Worten einer vom „totrokken Volk“, also einer, der zugezogen und vor Jahrzehnten in Gimbte ansässig geworden ist. Bekannt ist er Zeitungslesern durch seine samstägliche Kolumne als Theo Liederwams. Theo Große-Wöstmann schilderte, wie er in Rinkerode auf dem elterlichen Hof groß geworden ist. Dort kam auch des Öfteren Tönne Vormann von Wolbeck aus zu Theos Vater auf den Hof. Mit Tönne Vormann, so Theo Große-Wöstmann, verbinde sich sofort die Erinnerung an das Lied „Burlala“. Beim Abspielen einiger Strophen dieses Liedes machte er deutlich, wie tiefgründig ein scheinbar lustiges Lied sein kann. Er erwähnte zudem die Vielseitigkeit dieses Künstlers, der zugleich Sänger, Dichter, Musikant und Maler war.
Obwohl er als Junge in der Männerrunde noch keinen Platz am Herdfeuer hatte, festigte sich seine mentale Beziehung zum Münsterland, zu Westfalen und zur plattdeutschen Sprache. Er betonte dabei, dass jede Region, beinahe jedes Dorf, ein eigenes Platt sprach, dass die Menschen sich aber verstanden. Übers Land verteilt gab es Dichter und Erzähler, deren Verse und Geschichten auch heute noch oder immer wieder zitiert werden.
In Theos Begleitung war sein Nachbar Konni Lanfer, der die Geschichte über den Spuk vom Klaterberg vortrug. Einige der anwesenden Frauen erinnerten sich, wie sie in jungen Jahren nach dem Besuch der Gimbter Kirmes nächtens am Klaterberg vorbei mussten. Dabei haben ihre Begleiter sie gern mit dem Spuk geschockt. Heute erinnert an der Stelle nur noch ein Straßenschild an die alte Spukstätte.
Klara Sandmann bedankte sich in ihrem Schlusswort bei Theo Große-Wöstmann für seine Erläuterungen und Zitate in münsterländischem Platt. Und besonders dafür, dass er sich trotz seines umfangreichen Engagements die Zeit für die Gestaltung dieses Abends genommen hatte. Der lang anhaltende Beifall bestätigte ihre Worte.