Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung
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KKV Oldenburg diskutiert Arbeit 4.0

Podiumsgespräch zu Chancen und Risiken einer digitalisierten Arbeitswelt

Kommen Taxis, Busse und LKW bald ohne Fahrer aus? Sind Roboter die besseren Chirurgen? Werden Häuser und Siedlungen mittels 3-D-Druckern gebaut? Die immer leistungsfähigeren IT-Systeme, hochentwickelte Robotik und Sensorik, 3-D-Drucker, Clouds und riesige Datensammlungen lassen uns einen Blick in eine Zukunft werfen, in der kaum etwas unmöglich erscheint.
Am Samstagvormittag diskutierten auf Einladung des KKV Oldenburg im Forum St. Peter unter dem Schlagwort „Arbeit 4.0 - Chancen und Risiken einer digitalisierten Arbeitswelt“ Oliver Barth vom Deutschen Gewerkschaftsbund, Dirk Heitkötter vom Arbeitgeberverband Oldenburg und Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Nebel, Vorstandsvorsitzender im Offis-Institut für Informatik der Carl von Ossietzky-Universität, die Auswirkungen auf die Gesellschaft. Dabei ging es vor allem um die sozialen Verhältnisse und die Frage nach Chancen und Risiken für den Menschen an seinem veränderten Arbeitsplatz. Moderiert wurde die Veranstaltung nach der Begrüßung durch KKV-Vorsitzenden Georg Konen von Staatssekretär a. D. Dr. Hans-Joachim Gottschalk.
Dabei herrschte unter den Protagonisten Konsens darüber, dass einfachere Tätigkeiten schon bald komplett von Maschinen übernommen werden könnten. Das bedeute aber auch, dass vom künftigen Arbeitnehmer eine höhere Kompetenz verlangt werde, weil dieser etwa für die Wartung der Maschinen zuständig sei. Dirk Heitkötter sieht diese Entwicklung aber auch als Chance auf ganz neue Arbeitsplätze. „Allerdings wird sich auch die Art der Ausbildung für zukünftige Auszubildende ändern“, meinte er.
Auch Nebel betonte: „Die soziale Kompetenz der Arbeitnehmer wird noch wichtiger werden.“ Der Kontakt zum Menschen, beispielsweise in der Kundenberatung, könne durch keine Maschine ersetzt werden. Allerdings seien durch die zunehmende Digitalisierung neue Datenschutzbestimmungen und Aufklärung in den Betrieben nötig.

Podium Samstagsforum Arbeit 4.0
Oliver Barth befürchtet ein weiteres Ausdünnen der mittleren Qualifikationen: „Auf der einen Seite stehen diejenigen, die über die Digitalisierung bestimmen. Aber was passiert mit denjenigen, die da nicht mitgehen können?“ Ein großes Problem, das sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber in die Pflicht nehme, sich ständig fortzubilden.
Nebel betonte: „Die Digitalisierung kommt mit Sicherheit. Unternehmen, die sich nicht daran beteiligen, können sich Sorgen machen.“

Quelle: Kim Kristin Petermann, online unter: http://www.nwzonline.de/oldenburg/wirtschaft/chancen-und-risiken-einer-digitalisierten-arbeitswelt_a_31,2,2567801397.html