Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung
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„DAS KREUZ ABZUHÄNGEN, WAR EIN FALSCHES SIGNAL – WIR MÜSSEN UNSERE WERTE NICHT VERSTECKEN“

KKV-Bundesvorsitzender Josef Ridders äußert sich zum fehlenden Kreuz im Friedenssaal beim G7-Gipfel in Münster

Josef-RiddersE S S E N . Wenn die Außenminister der sieben führenden Industrienationen der Welt zusammenkommen, stehen die großen Themen auf der Agenda. Besonders in Zeiten, in denen wieder Krieg in Europa herrscht und eine Pandemie die Welt nicht loslässt, kommt diesen Treffen eine große Bedeutung zu. Neben richtungsweisenden Beschlüssen gehören auch aussagekräftige Bilder zu den Verhandlungen. Dabei ist nicht nur den Münsteranern das Fehlen des Kreuzes im Friedenssaal aufgefallen, was viel Kritik hervorbringt. Auch der KKV-Bundesvorsitzende Josef Ridders kann die Maßnahme nicht verstehen.

Der Friedenssaal im Rathaus Münster: Hier ist das Ende einer der größten und brutalsten Kriege des Kontinents beschlossen worden. Der Westfälische Frieden beendete drei Jahrzehnte der Gewalt und gab den Menschen Hoffnung für die Zukunft. Hoffnung, die auch heute, wo in der Ukraine wieder Krieg herrscht, ersehnt wird. Kein Wunder, dass sich die G7-Außenminister Anfang November, an diesem historischen Ort zu ihrem Gipfel zusammengefunden haben. Anstatt über Beschlüsse gegen die Probleme der Welt wird, zumindest in Deutschland, das Fehlen des Kreuzes im Friedenssaal moniert und breit diskutiert.

Auch Josef Ridders, Bundesvorsitzender des KKV, der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, bewertet die Entfernung des Kreuzes kritisch. „Jedes religiöse Symbol steht für mehr als nur eine Glaubensgemeinschaft“, hält er fest. „Das Kreuz ist ein Zeichen der Versöhnung, Toleranz, Achtung und Respekt. Christliche Werte, deren Integration ins tägliche Leben ein wichtiger Eckpfeiler für unseren Verband aber auch für unsere Gesellschaft sind.“

Schon die Wahl des Münsteraner Friedenssaales als Verhandlungsort war lange Zeit umstritten.  “Ich freue mich aber, dass letztlich doch dieser symbolträchtige Ort bestätigt wurde”, begrüßt Ridders die Entscheidung „Dieses Jahr ist von einem Krieg geprägt, den wir lange nicht für möglich angesehen haben. Daher sehe ich es als ein großes Zeichen, dass die Chefdiplomaten der größten Industrienationen an einem Ort gekommen sind, wo einer der größten Katastrophen Europas beendet worden ist.“ Das Kreuz im Friedenssaal gehört für ihn auch zur Friedenssymbolik. „Unter diesem Zeichen sind Christen zusammengekommen und haben das in die Wege gebracht, was der Glaube ihnen lehrt: Frieden.“

„Unsere Geschichte, unsere Werte und auch unsere christliche Prägung sind Teil des Gipfels und wir haben keinen Anlass, unsere Gesellschaftskultur, die von Offenheit und Respekt geprägt ist, zu verstecken.“

Ebenso sieht er im Kreuz ein Zeichen für die Kultur und Geschichte unseres Landes. „Auch wenn die Entwicklung der Mitgliedszahlen der Kirchen in Deutschland und jede berechtigte Kritik etwas anderes sagen: Das Christentum ist ein wichtiger Faktor in unserer Kultur und hat seit über 1.000 Jahren die Geschichte und Teils die Geschicke Deutschlands mitbestimmt“, sagt Ridders. Ein internationaler Gipfel, der auch Medienvertreter aus der ganzen Welt anlockt, sei eine Möglichkeit des Gastgeberlandes, die eigene Geschichte, Werte, Kultur und Bräuche darzustellen. „Unsere Geschichte, unsere Werte und auch unsere christliche Prägung sind Teil des Gipfels und wir haben keinen Anlass, unsere Gesellschaftskultur, die von Offenheit und Respekt geprägt ist, zu verstecken.“

Die Entfernung des Kreuzes wertet Josef Ridders als unüberlegte Reaktion und falsches Signal. Natürlich muss man respektieren, wenn Menschen Vorbehalte gegen den Glauben oder die Kirche haben. Denn unter dem Zeichen und im Namen Gottes seien auch schlimmste Gräueltaten begangen worden. „Das streitet niemand ab“, so der KKV-Bundesvorsitzende. „Aber das Christentum steht auch für viel Hilfe, Uneigennützigkeit und Nächstenliebe, die auch heute häufig auf der Erde fehlen. Das darf bei jeder Offenheit und Berücksichtigung von Meinungen und Lebenseinstellungen nicht vergessen werden“, hält er abschließend fest.